1. Prapafir
(Wartau)Wo liegt Prapafir? In der Gemeinde Wartau, und dort gleich zweifach: Einmal als ein grösseres StĂŒck einstigen Wieslandes im flach ansteigenden Gebiet zwischen den heute praktisch zusammengebauten Dörfern TrĂŒbbach und Azmoos, ĂŒber der Verbindungsstrasse, im Azmooser Feld (ĂŒber dem Feldwingert und Langagger, unter Gamsabeta). Dann auch als Wiese westlich ĂŒber Malans, von den obersten HĂ€usern des Dörfchens an ziemlich steil ansteigend. Und noch ein weiterer Name in der Gemeinde Wartau ist hier zu nennen, der mit Prapafir sprachlich zusammengehört, nĂ€mlich Pafeier, eine kleine Wiese nordwestlich hinter Gretschins, in einem Einschnitt des GrestawĂ€ldlis, das sich lĂ€ngs dem Gretschinser Riet hinzieht.
Wir befinden uns an allen drei Orten in uraltem Siedlungsland. Namentlich das Dörfchen Malans (sowie auch das gleichnamige stattliche BĂŒndner Dorf) trĂ€gt einen besonders alten Namen: dieser weist in vorchristliche, vorlateinische Zeit zurĂŒck, bestand also schon vor der römischen Eroberung. Der Name Malans konnte bisher noch nicht gedeutet werden, denn die sprachlichen VerhĂ€ltnisse jener Epoche sind nur ungenĂŒgend bekannt.
Anders verhÀlt es sich bei den Namen Prapafir und Pafeier: Sie sind sicher romanisch, also lateinischen Ursprungs. Und romanisch (oder churwÀlsch) sprachen die Vorfahren der heutigen Wartauer wÀhrend weit mehr als einem Jahrtausend, bis ins Hochmittelalter. Betrachten wir also diese Namen etwas nÀher.