Nun gesellte sich aber seit dem Ende des 13. Jhs. zu den bis dahin ansässigen Bevölkerungsgruppen ein neues Element, das in bedeutender, gebietsweise vielleicht entscheidender Weise in den sprachlichen Umschichtungsprozess eingriff und in dessen letzter Phase, gleichsam in einer Zangenbewegung aus einer anderen Richtung ansetzend, der deutschen Sprache zum völligen Durchbruch verhalf.
Es ist von den Walsern die Rede, die sich in einer heute im einzelnen nicht mehr erfassbaren, sicher teils von den adligen Grundherren gesteuerten Wanderbewegung in mehreren Wellen über die grossen bündnerischen Kolonien hinaus auch in den unterrätischen Raum begeben haben (vgl. Zinsli 1976, 27-39). Sie liessen sich nieder im Sarganserland (Calfeisental, Vilterserberg, Weisstannen, Vättnerberg, St.Margrethenberg), in der Bünder Herrschaft (Stürvis, Guscha, Bovel, Rofels), im Werdenberg (Matug, Walserberg, Palfris; in verstreuten Spuren auch an den Berghängen über Sevelen, Buchs und Grabs), ferner in Liechtenstein (Triesenberg, Malbun, Planken) und namentlich auch in Vorarlberg an den Hängen und in den Seitenrinnen der beiden Haupttäler von Rhein und Ill: in Laterns, Übersaxen, Zwischenwasser, Viktorsberg, Fraxern, im Grosswalsertal, im vorderen Walgau (Schnifiser-, Dünser- und Thüringerberg), am Nenzinger- und Bürserberg, im Brandnertal, vereinzelt im Klostertal, dann im Montafon (Vandans, St.Gallenkirch, Parthenen, Bartholomäberg, Silbertal), im Tannberg (Schröcken, Warth, Lech), sporadisch auch im Bregenzerwald, schliesslich im Kleinwalsertal.
Dass die von den Walsern übernommenen Hochlagen bereits von den «Wälschen» (Romanen) vielfach genutzt worden waren, lässt sich dort schon an zahlreichen vordeutschen Geländenamen ablesen.
© Copyright by Werdenberger namenbuch | Impressum | ABG | DATENSCHUTZ | Cookie Settings
Webdesign by MultiDigital